Starker Saisonabschluss bei den Oberpfalzmeisterschaften

Am Wochenende vom 02.-03. August fanden in Regensburg die Oberpfalzmeisterschaften im Mehrkampf statt. Diesen auch für andere Bundesländer und Regionen offenen Wettkampf nutzten sieben Athleten der LG Steinlach-Zollern, um ihre Saison ausklingen zu lassen.
Mit dem gesetzten Ziel, seit langer Zeit wieder einen Siebenkampf zu beenden, ging in der weiblichen Jugend U18 Leyla Becker an den Start. Die junge Athletin, die in dieser Saison leider viele verletzungsbedingte Trainingsausfälle zu verzeichnen hatte, war zwar den gesamten ersten Wettkampftag von Schwindelgefühlen geplagt, zeigte aber dennoch einen sehr engagierten Wettkampf. Mit 19,37 Sekunden über die 100m Hürden, 1,34m im Hochsprung, 7,50m im Kugelstoßen und einer Zeit von 30,47 Sekunden im abschließenden 200m Sprint blieb sie hinter ihren Ansprüchen zurück, was durch den längeren Ausfall jedoch zu erwarten war. Am zweiten Tag stieg Becker mit 4,31m im Weitsprung und somit der drittbesten Weite der Konkurrenz in den Wettkampf ein. Im darauffolgenden Speerwurf gelang es ihr, ihre vorherige persönliche Bestmarke mit jedem Versuch weiter zu steigern und ging mit erfreulichen 19,39m aus dem Wettkampf. Zum Abschluss des Siebenkampfes stand dann noch der 800 Meter-Lauf auf dem Programm. Nachdem sie die erste Runde in einer sehr aussichtsreichen Zeit absolvierte, machten sich die Schwindelgefühle, die sie den gesamten Wettkampf begleiteten, nach 500m bemerkbar, sodass es aussah als müsse sie den Lauf frühzeitig abbrechen. Nach einer kurzen Pause setzte sich die willensstarke Athletin aber wieder in Bewegung und kämpfte sich in 3:50,02min über die Ziellinie. Damit gelang es Leyla Becker unter harten Bedingungen den ersten Siebenkampf seit über drei Jahren zu beenden und sie landete mit 2.325 erreichten Punkten auf dem 6. Platz der Konkurrenz.
In der männlichen Jugend U18 starteten mit Arda Cep und Dieudonne Ngon zwei Athleten der LG Steinlach-Zollern in den ersten Wettkampftag. Arda Cep, der mit diesem Fünfkampf seinen ersten Mehrkampf überhaupt bestritt, zeigte einen engagierten Lauf über die 100m und kam in 15,75 Sekunden ins Ziel. Im Weitsprung blieb er ebenfalls im Rahmen seiner Möglichkeiten und sprang eine Weite von 3,56m. Auch im Kugelstoßen blieb er absolut im Soll und wuchtete die 5kg schwere Kugel auf 8,31 Meter. Zum ersten Mal überhaupt bestritt er im Rahmen dieses Mehrkampfes einen Hochsprungwettkampf und übersprang erfolgreich eine Höhe von 1,19 Metern. Den abschließenden 400 Meter-Lauf absolvierte Arda Cep in 81,31 Sekunden, was ihn den erfolgreich absolvierten Fünfkampf mit 816 Punkten abschließen ließ.
Sein Trainingskollege Dieudonne Ngon vollbrachte es an diesem Tag, in vier der fünf Disziplinen neue persönliche Bestleistungen aufzustellen. Direkt in der ersten Disziplin, dem 100m Sprint, schraubte er seine vorherige Bestleistung um über zwei Zehntel nach unten und kam in 11,84 Sekunden ins Ziel. Auch im darauffolgenden Weitsprung bestätigte er seine starke Form und verbesserte seine PB um 20cm auf 5,96m, der besten Weite der Konkurrenz. Im anschließenden Kugelstoßen musste der 16-jährige Athlet jedoch Federn lassen, denn durch Schwierigkeiten mit der Stoßtechnik blieb er mit 6,72m deutlich unter seinem eigentlichen Leistungsvermögen. Davon unbeirrt ging er in den Hochsprung, wo gleich die nächste Bestleistung folgen sollte. Mit für ihn sehr guten Sprüngen schaffte es Dieudonne Ngon über eine Höhe von 1,61m. Beflügelt von den starken Ergebnissen des Tages ging er die abschließenden 400m sehr engagiert an und erzielte auch hier eine neue Bestleistung, 55,75 Sekunden. Damit übernachtete Ngon im Rahmen des Zehnkampfes auf Platz 1 mit einer Leistung von 2.593 Punkten.
Wohl ausgeruht startete der zweite Tag wie der erste aufgehört hatte. Mit einer Zeit von 19,02 Sekunden über die 110m Hürden stand die fünfte persönliche Bestleistung des Wettbewerbs fest. Im Diskuswurf zeigte er mit der 1,5kg Scheibe ordentliche Würfe und erreichte eine Weite von 25,05 Metern. Unzufrieden ging der junge Athlet jedoch aus seiner Lieblingsdisziplin, dem Stabhochsprung, hervor. Mit übersprungenen 2,60m und Problemen in Anlauf und Absprung blieb er leider unter seinen Möglichkeiten. Der anschließende Speerwurf lief für seine Verhältnisse recht ordentlich, sodass 30,68m für ihn zu Buche standen. Nun standen nur noch 1500 Meter zwischen ihm und einem abgeschlossenen Zehnkampf. Engagiert ging er den Lauf an, mit dem Ziel, die 5 Minuten-Marke zu knacken. Gegen Ende des Laufes fehlte ihm jedoch etwas die Tempohärte, sodass er mit 5:09,32min nahezu exakt seine persönliche Bestleistung einstellte. Am Ende erreichte er mit 4.472 Punkten eine neue Zehnkampf-Bestleistung und erkämpfte sich Platz 2 in der Konkurrenz.
Ebenfalls in den Zehnkampf starteten vier Männer der LGSZ: Dominic Ilgner, Finn Schulz, Niklas Gartmann und Niklas Kretschmer. Alle vier stiegen über die 100m gut in den Wettkampf ein. So erreichten Schulz, Kretschmer und Ilgner Saisonbestleistungen mit 11,64 Sekunden, 11,85 Sekunden und 11,94 Sekunden. Für Niklas Gartmann ging mit 11,83 Sekunden sogar eine neue persönliche Bestleistung in die Wertung ein. Im folgenden Weitsprung blieben Ilgner, Gartmann und Kretschmer im erwarteten Bereich und erreichten jeweils 5,42m, 5,91m und 6,33m. Finn Schulz konnte diesmal leider nicht an seine starke Weitsprungleistung aus dem vorherigen Zehnkampf anschließen und blieb mit 6,09m deutlich unter seinen Erwartungen. Das Kugelstoßen verlief für die vier Athleten eher durchwachsen. Am Ende stand jedoch für jeden eine Leistung zu Buche, mit der er sich zufriedengeben konnte. So beförderten Kretschmer, Ilgner, Schulz und Gartmann die 7,26kg schwere Kugel auf 12,52m, 11,17m, 11,06m und 9,36m. Die vierte Disziplin des Tages war der Hochsprung, welcher leider zur letzten Disziplin von Niklas Gartmann werden sollte. Der Athlet, der erst seit diesem Jahr in der Männerklasse startet, ging bereits mit einigen Muskelbeschwerden in den Wettkampftag, welche beim Hochsprung so stark wurden, dass er nicht mehr abspringen konnte und den Wettkampf somit beenden musste. Für Dominic Ilgner verlief der Hochsprung überaus erfreulich. Mit technisch guten Sprüngen gelang es ihm, seine vier Jahre alte Bestmarke von 1,70m einzustellen und sogar fast noch zu verbessern. Auch Schulz und Kretschmer zeigten im Hochsprung ihre wieder aufsteigende Form und erreichten mit 1,73m und 1,79m zufriedenstellende Ergebnisse. Der Abschluss des ersten Tages war auch bei den Männern der 400 Meterlauf. Durch das intensive Training der letzten Wochen motiviert, gingen die drei Athleten erwartungsvoll in den Lauf. Jedoch blieben alle drei deutlich unter ihren Erwartungen zurück. So sprintete Finn Schulz zu einer Zeit von 52,97 Sekunden, Niklas Kretschmer zu 54,56 Sekunden und bei Dominic Ilgner blieb die Uhr nach 57,71 Sekunden stehen. Mit einem teils durchwachsenen, aber insgesamt soliden Tag ging es für die drei Athleten ins Hotel, um am zweiten Tag wieder voll anzugreifen.
Das gelang den Dreien auch sehr gut. Nach einem Regenschauer ging es ohne viel Vorbereitungszeit in den 110m Hürdenlauf. Hier betätigte Niklas Kretschmer seine persönliche Bestleistung aus dem letzten Zehnkampf mit einer Zeit von 16,09 Sekunden. Finn Schulz kam nach einem ebenfalls guten Rennen in 16,18 Sekunden ins Ziel. Dominic Ilgner musste nach der zweiten Hürde leider aus dem 3-Schritt-Rhythmus in den langsameren 5er-Rhythmus wechseln, so erreichte er das Ziel in 19,87 Sekunden, was dennoch eine neue persönliche Bestleistung bedeutete. Im noch vom Regen nassen Diskusring hatten die drei Athleten anschließend Probleme, die Drehwurftechnik richtig umzusetzen. Sie schafften es jedoch, sich im Wettkampf zu akklimatisieren und so schleuderten Schulz und Kretschmer die 2kg-Scheibe auf 35,57m und 42,02m. Ilgner schaffte es trotz der widrigen Bedingungen sogar, mit 34,39m eine neue persönliche Bestleistung aufzustellen. Aufgrund des großen Teilnehmerfeldes stellte der anschließende Stabhochsprung für die guten Springer Schulz und Kretschmer eine Herausforderung dar. Denn zwischen dem Einspringen und ihrem ersten Wettkampfsprung vergingen fast zwei Stunden. So kam es dann, dass Finn Schulz trotz sehr guten Einspringens seine Einstiegshöhe von 3,80m nicht überspringen konnte und mit 0 Punkten aus diesem Wettbewerb ausschied. Bei seinem ersten und dritten Versuch kam er mit seinem Anlauf deutlich über seine Absprungmarke, sodass er beim Absprung am Stab abrutschte, und im zweiten Versuch startete er den Anlauf versehentlich von der falschen, gleichfarbigen Markierung, wodurch der Absprung vorne überhaupt nicht passte. Für Dominic Ilgner und Niklas Kretschmer lief der Stabhochsprungwettkampf deutlich erfreulicher. Ilgner schaffte es mit zunehmend besseren Sprüngen, seine Vorjahresbestleistung von 3,10m einzustellen, und Kretschmer bestätigte mit übersprungenen 4,40m seine Leistung aus dem vorherigen Zehnkampf.
Trotz des sogenannten Salto Nullo war Finn Schulz entschlossen, den Zehnkampf zu Ende zu bringen. Diese Entscheidung sollte im anschließenden Speerwurf direkt belohnt werden. Mit 49,20m warf er den 800g Speer so weit wie noch nie, neue persönliche Bestleistung. Auch Niklas Kretschmer zeigte ordentliche Würfe und konnte mit einer Endweite von 53,59m zufrieden sein. Nach Problemen, den Speer in den ersten beiden Versuchen im gültigen Wurfsektor unterzubringen, schaffte es der nervenstarke Dominic Ilgner in seinem dritten und letzten Versuch, den Speer auf 37,72m zu befördern, was für ihn der weiteste Wurf jemals innerhalb eines Zehnkampfes war.
Somit stand für die drei Athleten nur noch der abschließende 1500 Meterlauf an. Jedoch ließ der Start aufgrund von Auswertungs- und Lichtproblemen, die Sonne war bereits untergegangen, sehr lange auf sich warten, was der Konzentration und Vorbereitung der Athleten nicht zuträglich war. Als es endlich so weit war, liefen alle drei Athleten den Lauf sehr engagiert mit individuellen Zielen vor Augen an. Jedoch zeigten sich die langen zwei Wettkampftage und die mittlerweile kalten Bedingungen, sodass alle drei deutlich hinter dem zurückblieben, was sie sich vorgenommen hatten. Finn Schulz beendete den Lauf als Sieger in einer Zeit von 4:55,90min. Dahinter kam in 4:58,53min Niklas Kretschmer ins Ziel und zuletzt Dominic Ilgner in 5:21,76min.
Auch wenn die letzte Disziplin einen faden Beigeschmack hinterließ, so blieben für die drei Athleten zufriedenstellende bis sehr zufriedenstellende Ergebnisse stehen. Niklas Kretschmer konnte abermals seine zurückerlangte Form bestätigen und blieb mit 6.584 Punkten und Platz 1 erneut knapp unter der diesjährigen A-Norm für die deutschen Meisterschaften. Dominic Ilgner gelang es mit vielen starken Leistungen seine Zehnkampfbestleistung um über 200 Punkte auf 4.864 Punkte zu steigern und erreichte Rang 6. Für Finn Schulz standen nach zwei, auch mental sehr anspruchsvollen Tagen 5.579 Punkte in der Wertung, was für ihn Platz 3 bedeutete.