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Erneut Top-Ten für Schiwy bei der Xterra-WM

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Geschrieben von Wiebke Schiwy. Veröffentlicht in Tria Aktuelles.

Zum letzten Mal trafen sich die weltbesten Crosstriathleten Ende September im italienischen Molveno/Trentino zur Xterra-Weltmeisterschaft. Nach vier Jahren in der traumhaften Kulisse der Dolomiten zieht der Xterra-Tross weiter. In den kommenden Jahren wird die Weltmeisterschaft in Ruidoso/New Mexico (USA) stattfinden. So ergab sich für die europäischen Athleten, darunter auch Wiebke Schiwy von der LG Steinlach-Zollern, dieses Jahr die letzte Möglichkeit, in erreichbarer Nähe an der Xterra-World-Championship teilzunehmen.

Noch eine Woche vor dem Renntermin am 27. September gab es in Deutschland und Italien Hochsommerwetter mit Temperaturen über 30°C. Pünktlich zum Start der Rennwoche kam der Wetterumschwung mit kühlen Temperaturen und viel Regen – „same procedure as every year“.

Bei der Streckenbesichtigung am Donnerstag war die Radstrecke noch einigermaßen griffig und fahrbar. Die andauernden Regenfälle bis zum Renntag machten aber jegliche Hoffnung auf eine schnelle, trockene Strecke zunichte. Bei herbstlichen Temperaturen um 10°C und Nieselregen fanden sich knapp tausend Athleten am zum Glück nicht ganz so kalten Molvenosee zum Start ein. Die warmen Temperaturen der vergangenen Wochen hatten den See auf nicht ganz so kühle 17°C erwärmt, sodass die Renndistanz von 1500m regulär stattfinden konnte. Im vergangenen Jahr verkürzte man aufgrund zu niedriger Temperatur die Schwimmstecke um die Hälfte. Allerdings wurde dieses Jahr das Zeitlimit für den Wettkampf wegen der fordernden Bedingungen auf der Radstrecke um ein halbe Stunde verlängert.

Wiebke Schiwy profitierte als starke Schwimmerin von der regulären Schwimmdistanz, sortierte sich in der Startgruppe der Altersklassen-Frauen schnell vorne ein und konnte schon auf dem Weg zur ersten Boje die langsamsten Männer der vor ihr gestarteten Startgruppe überholen. Zu Schwimmen war ein M-förmiger Kurs mit einem kurzen Landgang bei etwa der Hälfte der Strecke und einem Sprung vom Steg für den zweiten Teil der Schwimmstecke. Etwa als 4. Frau erreichte Wiebke Schiwy die Wechselzone.

Wegen der kühlen Temperaturen entschieden sich viele Athleten für eine Windjacke oder -weste, was ein paar Sekunden mehr beim Wechsel kostete.
Dann ging es über die schon vom Training der vergangenen Tage aufgeweichte Wiese des Zielgeländes, zuerst recht flach ein Stück um den Molvenosee, bevor die steilen Anstiege in die Dolomiten begannen. Zwei Runden mit jeweils 16 km waren zu bewältigen, so dass am Ende 32 km mit über 1000 Höhenmetern zu Buche standen.

Mit nicht den besten Beinen kämpfte sich Wiebke Schiwy die steilen Beton- und Schotterrampen nach oben, bevor die Geländeabschnitte mit schlammigen Wurzeltrails begannen. Hier kam Wiebke Schiwy deutlich besser zurecht. Auch der kurzfristige Wechsel auf Schlammreifen am Bike und Stollen an den Radschuhen machte sich bezahlt. Viele Passagen waren aufgrund des Schlammes bergauf und bergab nicht fahrbar und mussten schiebend zurückgelegt werden. Die lange Abfahrt zurück nach Molveno war anfangs auf den angelegten Strecken des Bikeparks Paganella noch gut fahrbar, der zweite Teil der Abfahrt mit Wurzeln, Steinen, Schlamm und engen Kurven dagegen war überwiegend nur schiebend zu bewältigen. Nach einer kurzen Passage durch die idyllische Altstadt von Molveno über Kopfsteinpflaster und Treppen durchfuhren die Athleten erneut das Start-/Zielgelände und machten sich auf die zweite Radrunde.

Ohne größere Stürze oder Defekte nahm Wiebke Schiwy verdreckt, aber erleichtert den abschließenden Traillauf über 10 km mit etwa 300 Höhenmetern in den Wäldern am Rand des Molvenosees in Angriff. Gleich zu Beginn erwartete die Athleten ein langer steiler Trail, der alle restlichen Körner der schon müden Beine kostete. Oben wartete erstmal ein leicht welliger Schotterweg zum "Erholen", bevor  wurzlige, steinige Trails den Athleten nochmal alles an Konzentration und Kraft abverlangten. Hier hörte man schon die Musik und den Sprecher im Ziel, was zusätzlich Motivation für den letzten Abschnitt über den Kiesstrand des Molvenosees und die Brücken im Zielgelände gab. Nach zwei fordernden Runden, die Wiebke Schiwy mit viel Energie absolvierte und sogar noch einige Frauen überholen konnte, erreichte sie als 9. in ihrer sehr stark besetzten Altersklasse W45-49 nach 4:33 Stunden und 32. von 136 Frauen insgesamt das Ziel. In den jüngeren Altersklassen W35 und W40 hätte ihre Zeit sogar für einen Podiumsplatz gereicht. Viele Teilnehmer mussten aufgrund von Stürzen oder technischen Defekten das Rennen aufgeben oder erreichten das Ziel erst nach Ende des Zeitlimits bei einsetzender Dunkelheit.

2025 Molveno Foto Run