Meine Lieblingsstrecke: Ausgedehnte Schmelzwasser-Tour

Ganz erhebliche Niederschlagsmengen in Form von Schnee und Regen haben die Natur zauberhaft verwandelt. Plätscherndes Wasser wohin man auch schaut. Getränkte Wiesen, Felder, Wälder, aufgeweichte Wege und Pfade, in denen sich das Wasser in Rinnsalen seinen Weg bahnt, Wasserläufe in Gräben, die bis vor Kurzem noch ausgetrocknet waren - was die Niederschläge aus unserer Natur gemacht haben, war am vergangenen Wochenende auf den Schmelzwassertouren von drei Walkerinnen (die coronagerecht jeweils zu zweit an unterschiedlichen Tagen unterwegs waren) besonders eindrucksvoll zu erleben.

Ausgangspunkt der jeweils rund 13km langen Touren der LG Steinlach-Zollern-Walkerinnen Heike, Linde und Regine war beim Jugendhaus Talheim. Richtung Süden ging es bergan zum Waldrand und zum Hinweisschild "Wasserfälle". Bereits am Einstieg in den vom Schmelzwasser aufgeweichten Untergrund unterhalb des Wasserfalles war zu erahnen, welches Naturschauspiel heute geboten würde. Das kleine Rinnsal des Sommers empfing die Walkerinnen als tosender Wildbach mit über Steinschwellen herabstürzenden, schäumenden Wassermassen. Über Wurzelwerk und die angelegten Treppenstufen führte der Pfad am Bach entlang steil nach oben. Der Wildbach im oberen Teil wurde von zahlreich von links und rechts einmündenden Wasserläufen gespeist. Der Lärmpegel der ins Tal schießenden Wassermassen nahm mit jedem Schritt bis zu den Wasserfällen zu. Und hier bot sich ein gigantisches Naturschauspiel aus breiten Wasserläufen, die unterhalb der Albhochfläche aus der steilen Abbruchkante sprudelnd herunterstürzten und dabei mit den schmalen Wasserläufen an den Seiten wetteiferten, Wasservorhängen, die sich über kleine Erdhöhlen legten, tropfendem satt-grünem Moos und überall prasselndes, weiß-schäumendes Wasser. - Hier könnte man lange verweilen.

Die Tour führte allerdings weiter am Berg entlang schlängelnd zur Albhochfläche. Vom Waldrand aus wird man mit einem schönen Blick über Salmendingen und die Albdörfer belohnt. Über freies Feld führt der Wege mit Blick auf die Windräder am Himmelberg zur Wacholderheide am Ruchberg. An der Wegekreuzung zum Jux hinunter zur Talheimer Steige verlässt man den Anstieg zum Riedernberg und wendet sich nach rechts im Wald vorbei an Willmandingen zum Albabstieg im Seebachtal. Auch hier begleitet die Walkerinnen plätscherndes glasklares Schmelzwasser, gespeist von zahlreich einfließenden Bächlein. An der Einmündung des Schick-Steigles ins Seebachtal überraschte erneut rauschendes Wasser aus der Höhle des „Hungerbrunnens“, der in den letzten Sommern mitunter völlig trocken war.

Entlang des im unteren Teil des breiter werdenden Bachverlaufs führte der nasse Wiesenweg über den Seebach zur Verbindungsstraße ins beschauliche Talheim zurück.

Eine wunderschöne, nicht alltägliche Tour mit Eindrücken, die man so nur selten erleben kann.

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