Beiträge vom 26.04.20

Aus dem Training in Corona-Zeiten: Kelmen de Carvalho: Training mit dem Bruder

Letztes Jahr wurde ich deutscher U18-Meister im Zehnkampf und gehöre seit dem Herbst dem Bundeskader an. Derzeit bin ich nicht nur wegen der aktuellen Corona-Situation beim Training eingeschränkt. Ich habe mir im Januar beim Stabhochspringen einen Muskelfaserriss im Beinbeuger zugezogen. Zudem habe ich schon seit Jahren immer wieder Probleme mit meiner Hüfte. Nun haben die Spezialisten bei den sportärztlichen Untersuchungen festgestellt, warum ich diese Probleme habe. Die Ursache wird nächsten Monat operativ entfernt. Man sagte mir, der Eingriff sei nicht so schlimm. Ich freue mich sogar auf die Operation, wenn danach die Schmerzen (z.B. beim Hürdenlauf) weg sind. Bei mir ist es zur Zeit so, dass ich vom Zehnkampf-Training die Sprints und die Sprünge weglassen muss. Ich kann gerade nur die Wurfdisziplinen trainieren und etwas Kraft machen. Meistens trainiere ich mit meinem "kleinen" (jüngeren) Bruder zusammen, der im Landeskader Wurf ist. Wir stoßen mit der Kugel, werfen mit dem Diskus und dem Speer in Wiesen. Jetzt wächst das Gras. Mal sehen, wie lange wir dort noch werfen dürfen. Beim Training korrigieren wir uns gegenseitig. Somit lernen wir beide aus unseren Fehlern. Manchmal kommt es zu Komplikationen, weil wir uns beide nicht ernst nehmen können. Aber wir versuchen beide, das Beste daraus zu machen und möglichst konzentriert bei der Sache zu bleiben. Fürs Krafttraining habe ich eine alte Hantel mit einigem Gewicht und noch ein paar weitere Kleingeräte bekommen. Bei der Kräftigung mit dem eigenen Körper ist mein Bruder dann auch dabei.

Irgendwann wird es wieder Wettkämpfe geben. Das motiviert mich auch jetzt. Für 2020 habe ich mir einiges vorgenommen.
Ich wünsche allen das Beste und bleibt gesund!

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