Deutsche Leichtathletik Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften

Sandrina Sprengel mit nächstem Deutschen Meistertitel – überraschender Rang 5 von Finn Schulz

OLYMPUS DIGITAL CAMERA         (MarGru) Sandrina Sprengel und Finn Schulz vertraten in diesem Jahr bei den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Leverkusen die Farben der LG Steinlach-Zollern. Mit der Goldmedaille für Sandrina Sprengel im Fünfkampf der WU20, als auch dem 5. Rang von Finn Schulz im Siebenkampf der MU20 übertrafen beide die Erwartungen, nachdem sie zahlreiche starke Einzelresultate abgeliefert hatten.

Sandrina Sprengel, die letztjährige deutsche U18-Siebenkampf-Meisterin, konnte man im Vorfeld der deutschen Hallentitelkämpfe nicht als Favoritin betrachten. Sie ging erstmals bei den U20 an den Start und hatte mit der um ein Jahr älteren Serina Riedel eigentlich eine übermächtige Gegnerin vor sich, die im Vorjahr bei den U20-Europameisterschaften im Siebenkampf nur knapp an Bronze vorbeigeschrammt war. Aber die 17-jährige Sandrina Sprengel zeigte wieder einmal, dass sie immer wieder in der Lage ist, auf den Punkt ihre besten Leistungen abzuliefern. So startete die Grosselfingerin im Trikot der LG Steinlach-Zollern bereits über die 60m-Hürden mit neuer persönlicher Bestleistung (PB) von 8,78s und lag damit als Zweite in Schlagdistanz zur Favoritin Serina Riedel. Im nachfolgenden Hochsprung überzeugte Sandrina Sprengel von Beginn an mit sehr sicheren Versuchen. Das schien auch ihre Konkurrentinnen zu beeindrucken, welche zusehends Nerven zeigten. Dagegen steigerte sich die LGSZ-Siebenkämpferin letztendlich erneut auf eine neue PB mit 1,78m. Sie war damit deutlich beste Hochspringerin im Feld und ging in der Zwischenwertung mit 100 Punkten in Führung. Auch beim folgenden Kugelstoß verbesserte sich die sehr fokussiert auftretende Sandrina Sprengel mit 11,61m auf eine neue PB mit der 4kg schweren Kugel. Damit verlor sie zwar einen Meter auf die Favoritin, konnte die Führung aber insgesamt verteidigen. Auch im Weitsprung lief alles nach Plan. Die anderen Siebenkämpferinnen lieferten gute Leistungen ab, aber Sandrina Sprengel konterte erfolgreich. Mit 5,99m erzielte sie eine weitere PB und holte sich auch hier den Disziplinsieg. Vor dem abschließenden 800m-Lauf betrug der Vorsprung damit noch immer knapp drei Sekunden auf Riedel. Von den bisherigen Bestzeiten her war dies nun für die LGSZ-Athletin ein schwieriges Unterfangen. Aber auch diese Aufgabe löste Sandrina Sprengel souverän. Anfangs lief sie im Windschatten von Serina Riedel, um dann zur Hälfte des Rennens selbst die Initiative zu übernehmen und sich zusehends immer mehr Vorsprung herauszulaufen. Als für Sandrina Sprengel die Uhren bei starken 2:29,03min stehen blieben, hatte sie sehr souverän eine völlig überraschende Goldmedaille mit 4095 Punkten gewonnen.

Leverkusen 2 200BildIhr Vereinskamerad Finn Schulz musste im Siebenkampf bei den MU20 im mutmaßlich stärksten besetzten Feld dieser Meisterschaften antreten. Auch er startete über 60m mit PB von 7,32s stark in den Wettbewerb. Beim anschließenden Weitsprung hatte er, wie schon häufiger, wieder einmal größere Probleme mit dem Anlauf. Dennoch blieb nervenstark mit ordentlichen 6,12m gut im weiteren Wettkampf. Im Kugelstoßen zeigte er sich gegenüber den baden-württembergischen Titelkämpfen aus der Vorwoche deutlich konstanter. So gingen gute 12,06m für ihn in die Wertung ein. Spannend wurde der Hochsprung für den 18-jährigen Sickinger. Da die Trainingshallen in den heimischen Gefilden kein sinnvolles Hochsprungtraining auf diesem Niveau erlauben, spart die Mehrkampfgruppe der LG Steinlach-Zollern den Hochsprung im Wintertraining aus. Um unter diesen Umständen kein Risiko einzugehen, stieg Finn Schulz bereits bei 1,62cm in den Wettbewerb ein. Er nutzte die ersten Höhen um sich wieder mit dem Hochspringen vertraut zu machen und schaffte letztendlich für ihn starke 1,80m. Unter dem Strich lag der LGSZ-Zehnkämpfer zwar „nur“ auf Rang 11 nach dem ersten Wettkampftag, hatte durch seine relativ guten Ergebnisse den Abstand aber nicht zu groß werden lassen. Und der zweite Tag begann mit einer seiner Stärken – dem Hürdensprint. Doch beim letzten Probelauf vor dem Start gab es eine Schrecksekunde. Er blieb sehr schmerzhaft mit dem Knie an der ersten Hürde Knie hängen. Dadurch etwas beeinträchtigt und etwas verunsichert, lief er die Hürden im anschließenden Rennen etwas zu zurückhaltend und vorsichtig. Aber unter dem Strich standen im Vergleich zu den direkten Konkurrenten gute 8,61s zu Buche; er war damit viertschnellster Mehrkämpfer. Im Stabhochsprung wollte sich Finn Schulz nach dem „Nuller“ in der letzten Woche bei den Landesmeisterschaften keine Blöße mehr geben. Und dies gelang ihm eindrucksvoll. Letztendlich erzielte er mit ausgezeichneten 4,50m die zweitbeste Höhe und schob sich damit vor dem abschließenden 1000m-Lauf auf den 4. Rang in der Gesamtwertung nach vorne. Mit starken 2:48,75min überzeugte er auch über 1000m und musste mit der zweitschnellsten Zeit im Feld nur einen Läufer noch an sich vorbeiziehen lassen. Unter dem Strich erreichte Finn Schulz nach einer fulminanten Aufholjagd am zweiten Tag einen eindrucksvollen 5. Rang mit 4.995 Punkten.

Herzlichen Glückwunsch!