Transalpine-Run 2017:

Veröffentlicht in LT News/Wettkampfberichte 2017

Ein Team, eine Woche, vier Länder - ein Traum

TAR 1 200Bild(KaySch) In sieben Tagesetappen über die Alpen laufen! Auf dieses Abenteuer haben sich Kay Scherer von der LG Steinlach-Zollern und sein Laufpartner Kai von Bötticher beim Transalpin-Run 2017 (TAR), einem der härtesten und spektulärsten Trail-Run Events, eingelassen. Die Route führte, auf teils hochalpinen Abschnitten, über Fischen im Allgäu bis nach Sulden am Ortler. Etappenorte waren Lech a. Arlberg, St. Anton, Landeck, Saumnaun, Scuol und Prad am Stilfser Joch. Das Ziel der Beiden: Ankommen!

TAR 2 200BildInsgesamt 302 Teams aus rund 40 Nationen standen am Morgen des 2. September am Start. Die Teilnahme beim TAR ist nur als Team möglich, wobei die Teampartner die Kontrollpunkte immer gemeinsam passieren müssen, ansonsten drohen Zeitstrafen oder Disqualifikation. Es galt, insgesamt rund 280 km mit 15300 positiven Höhenmetern zu bewältigen. Die Etappenlänge lag zwischen 27 bis 48 km täglich. Die erste Etappe über 42 km startete bei Regen und Hochwasser der Teils über die Ufer getretenen Iller. Die Strecke musste aufgrund des Wintereinbruches angepasst werden. Auf dem angepeilten Berg lagen über 40 cm Neuschnee. Trotz leichter Abstimmungsschwierigkeiten an der allerersten Verpflegungsstation, nachdem sich beide Läufer kurzzeitig aus den Augen verloren hatten, wurde das Ziel sicher erreicht (Platz 138). Abschnitt Nr. 2 führte die Läufer bei schönerem Wetter, teils durch kniehohen Schnee, über den Rüfikopf nach St. Anton (Platz 84 Etappe, 104 Gesamt). Etappe 3, mit dem Ziel in Landeck, forderte von allen Läufern viel Aufmerksamkeit auf den verschneiten bzw. extrem matschigen Downhills. Zum Glück blieben schwere Stürze aus (Platz 75 Etappe, 85 Gesamt). Auf der Königsetappe über 46 km und fast 3000 Höhenmeter von Landeck nach Samnaun machten sich bei den beiden zum ersten Mal ein paar Beschwerden bemerkbar. Herrliches Wetter, traumhafte Panoramen und ein warmer Kartoffelsalat an der letzten Verpflegungsstation halfen dabei, nach über 8 Stunden ins Ziel zu laufen. (Platz 99 Etappe, 105 Gesamt). TAR 3 200BildStart Samnaun, Ziel Scuol. 5 Etappe. Durch Kay’s Schienbeinentzündung wurde jedes Stück bergab zur Qual. Deshalb fielen beide, wie auch in den beiden Tagen zuvor, nach den Anstiegen immer wieder viele Plätze zurück. (Platz 86 Etappe, Platz 80 Gesamt). Nach den ersten 5 Tagen hatte der Wettkampf deutliche Spuren bei allen Teilnehmern hinterlassen. Der Zielbereich ähnelte einem Lazarett. Einfluss auf die besondere Stimmung während des gesamten Laufs hatte dies jedoch nicht. Die 6. Etappe war für die Läufer der absolute Höhepunkt der gesamten Woche. Bei traumhaftem Wetter machten sich die Läufer auf nach Scuol in Südtirol. Der Weg führte durch die beeindruckende Uina-Schlucht, einen in den Steilhang gesprengten Weg durch den Fels. Was aber mindestens genauso erwähnenswert ist wie die Schlucht selbst, ist die Hochebene nach der Schlucht. In der Sesvenagruppe schlängeln sich traumhafte Trails, ständig begleitet vom 3905 m hohen Massiv des König Ortlers, von der Schweiz nach Italien (Platz 103 Etappe, Gesamt 88). Das Ziel vor Augen. Mit diesem Gedanken ging es für die beiden Läufer auf die letzte Etappe über die Tabaretta Scharte, dem höchsten Punkt des Transalpin- Runs auf über 2900 m. Als das Team den Gipfel bei 0°C und Graupelschauer erreichte, wurden alle Läufer von der Medical Crew zum Anlegen der Regenbekleidung aufgefordert. Zum Ende wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert, um sicher, nach insgesamt 42,5 Stunden Laufzeit, das Ziel in Sulden zu erreichen (Platz 54 Etappe). Von den 302 gestarteten Teams erreichten 192 das Ziel. Kai von Bötticher und Kay Scherer beendeten den Transalpin-Run auf dem 80. Gesamtplatz.

Herzlichen Glückwunsch!